Montag, 7. Mai 2007
BILD Dir Deine Vorverurteilung
autonarr, 20:39h
Die Geschichte zum Unfall auf der A3 blieb aus.
Aber BILD schwächelt nur kurz. Ein junger Mercedes-Fahrer als Täter, ein Brautstrauß als emotionaler Aufhänger, schon kann der Kampffür mehr Sozialneid gegen die Raser weitergehen.
Laut BILD-Artikel war es ein böser Raser, der sich doch tatsächlich erdreistete innerhalb der Grenzen des Gesetzes zu fahren.
Lässt man den Pathos weg, stellt sich die Sache etwas anders da: Ein Fahrzeug bleibt nach einem Unfall bei Dunkelheit auf der linken Spur liegen. Die Beleuchtung ist ausgefallen, der Fahrer verletzt. Ein zweites Fahrzeug, ein mit vier Personen besetzter Seat Toledo, kommt hinzu. Der Seat hält auf dem Seitenstreifen nahe dem liegengebliebenen Fahrzeug an, laut Artikel lösten die Insassen ihre Sicherheitsgurte, um dem Verunfallten zu helfen. Zur gleichen Zeit erreicht ein weiterer Verkehrsteilnehmer, besagter Mercedes-Fahrer, die Unfallstelle. Er erkennt das Fahrzeug auf der linken Spur, prallt beim Versuch auszuweichen jedoch auf den Seat Toledo.
Man könnte dies nun zum Anlass nehmen, um den Sicherheitsaspekt komplett vernetzter Bordsysteme, die im Zweifel für einen kompletten Beleuchtungsausfall sorgen können, zu diskutieren. Man könnte über eine bessere Ausbildung von Fahrern diskutieren, die den Initialunfall vielleicht hätte verhindern können. Oder die Fahrerin des Seat veranlasst hätte, sich ein paar Meter von der Unfallstelle zu entfernen.
Oder man macht es wie die BILD: Man schimpft auf böse Raser, die nachts zügig über fast leere Autobahnen fahren.
Aber BILD schwächelt nur kurz. Ein junger Mercedes-Fahrer als Täter, ein Brautstrauß als emotionaler Aufhänger, schon kann der Kampf
Laut BILD-Artikel war es ein böser Raser, der sich doch tatsächlich erdreistete innerhalb der Grenzen des Gesetzes zu fahren.
Lässt man den Pathos weg, stellt sich die Sache etwas anders da: Ein Fahrzeug bleibt nach einem Unfall bei Dunkelheit auf der linken Spur liegen. Die Beleuchtung ist ausgefallen, der Fahrer verletzt. Ein zweites Fahrzeug, ein mit vier Personen besetzter Seat Toledo, kommt hinzu. Der Seat hält auf dem Seitenstreifen nahe dem liegengebliebenen Fahrzeug an, laut Artikel lösten die Insassen ihre Sicherheitsgurte, um dem Verunfallten zu helfen. Zur gleichen Zeit erreicht ein weiterer Verkehrsteilnehmer, besagter Mercedes-Fahrer, die Unfallstelle. Er erkennt das Fahrzeug auf der linken Spur, prallt beim Versuch auszuweichen jedoch auf den Seat Toledo.
Man könnte dies nun zum Anlass nehmen, um den Sicherheitsaspekt komplett vernetzter Bordsysteme, die im Zweifel für einen kompletten Beleuchtungsausfall sorgen können, zu diskutieren. Man könnte über eine bessere Ausbildung von Fahrern diskutieren, die den Initialunfall vielleicht hätte verhindern können. Oder die Fahrerin des Seat veranlasst hätte, sich ein paar Meter von der Unfallstelle zu entfernen.
Oder man macht es wie die BILD: Man schimpft auf böse Raser, die nachts zügig über fast leere Autobahnen fahren.
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Donnerstag, 26. April 2007
Corvette Z06 Supertest II
autonarr, 19:54h
Das ging ja diesmal schnell: Bereits in der nächsten Ausgabe der Sport Auto soll der Supertest der Corvette Z06 veröffentlicht werden, wie mir zu Ohren kam.
Da bin ich ja mal gespannt, wie nahe Horst von Saurma das silberne Biest an die von Jan Magnussen auf der Nordschleife des Nürburgrings gefahrene Zeit herangebracht hat.
Da bin ich ja mal gespannt, wie nahe Horst von Saurma das silberne Biest an die von Jan Magnussen auf der Nordschleife des Nürburgrings gefahrene Zeit herangebracht hat.
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Samstag, 14. April 2007
Z06 im Supertest bei SportAuto
autonarr, 17:08h
Wie man so hört, wird ein SportAuto-Redakteur demnächst eine Chevrolet Corvette Z06 der Baureihe C6 beim offiziellen Importeur Kroymanns abholen, um sie dem Supertest-Prozedere zu unterziehen. Nach dem die Z06 ja bereits in einem vorhergehendne Test auf dem kleinen Kurs ohne Schikane in Hockenheim eine Zeit von 1:11.5 Minuten fuhr, darf man gespannt sein. Insbesondere die Runde auf der Nordschleife des Nürburgrings dürfte interessant werden, nach dem Jan Magnussne ja bereits in einem Rekordversuch 7:42 Minuten fuhr.
Und auf den Einfluß von Nebeneffekten wie Werbekunden und dem Fahrerfaktor darf man auch gespannt sein.
Nachtrag: Gestern, am 16.04.2007, fand besagter Supertest nun statt. Zeiten sind mir leider noch nicht bekannt, das Veröffentlichungsdatum ebenso wenig.
Und auf den Einfluß von Nebeneffekten wie Werbekunden und dem Fahrerfaktor darf man auch gespannt sein.
Nachtrag: Gestern, am 16.04.2007, fand besagter Supertest nun statt. Zeiten sind mir leider noch nicht bekannt, das Veröffentlichungsdatum ebenso wenig.
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Freitag, 13. April 2007
Die Grenzen des guten Geschmacks
autonarr, 00:11h
Eigentlich erwartete ich ja von der Bild eine Berichterstattung über den Unfall mit dem Audi TT, allerdings bin ich dabei über etwas gestolpert, was ich nicht mal der Bild zugetraut hätte.
Während die Bild-Zeitung und ihr Online-Ableger ja generell vor Geschmacklosigkeiten nicht zurückschreckt, wie es im BILDblog ja gut dokumentiert ist, hat es jetzt wohl einen neuen traurigen Höhepunkt gefunden:
Bei einem Unfall in einem taiwanesischen Zoo amputierte ein Krokodil einem Tierarzt große Teile eines Armes durch einen Biß, so die Bild-Meldung auf ihrer Website. Diese Meldung alleine wäre aber wohl nicht mal Bild viel Platz wert gewesen. Mit Bildern wird der Beitrag gleich viel anschaulicher.
Aber die dort veröffentlichten Bilder, die das Tier mit dem amputierten Arm im Maul zeigen, sind dann doch zuviel - man hätte sie eher bei den einschlägigen Splattersites wie Rotten erwartet.
Für mich ist dies eine neue Dimension der Verunglimpfung des Pressekodexes. Ziffer 11 lautet: "Die Presse verzichtet auf eine unangemessen sensationelle Darstellung von Gewalt, Brutalität und Leid. Die Presse beachtet den Jugendschutz."
Und diese Regeln sollte man nicht brauchen. Ein wenig Vernunft im Sinne der Ethik sollte von jedem Menschen verlangt werden können. Aber wohl nicht bei der Bild.
Auf eine Verlinkung verzichte ich bewusst. Einen solchen Dreck muss man nicht noch unterstützen.
Während die Bild-Zeitung und ihr Online-Ableger ja generell vor Geschmacklosigkeiten nicht zurückschreckt, wie es im BILDblog ja gut dokumentiert ist, hat es jetzt wohl einen neuen traurigen Höhepunkt gefunden:
Bei einem Unfall in einem taiwanesischen Zoo amputierte ein Krokodil einem Tierarzt große Teile eines Armes durch einen Biß, so die Bild-Meldung auf ihrer Website. Diese Meldung alleine wäre aber wohl nicht mal Bild viel Platz wert gewesen. Mit Bildern wird der Beitrag gleich viel anschaulicher.
Aber die dort veröffentlichten Bilder, die das Tier mit dem amputierten Arm im Maul zeigen, sind dann doch zuviel - man hätte sie eher bei den einschlägigen Splattersites wie Rotten erwartet.
Für mich ist dies eine neue Dimension der Verunglimpfung des Pressekodexes. Ziffer 11 lautet: "Die Presse verzichtet auf eine unangemessen sensationelle Darstellung von Gewalt, Brutalität und Leid. Die Presse beachtet den Jugendschutz."
Und diese Regeln sollte man nicht brauchen. Ein wenig Vernunft im Sinne der Ethik sollte von jedem Menschen verlangt werden können. Aber wohl nicht bei der Bild.
Auf eine Verlinkung verzichte ich bewusst. Einen solchen Dreck muss man nicht noch unterstützen.
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Mittwoch, 11. April 2007
Mutmaßliche Vorverurteilung
autonarr, 23:57h
Heute morgen hörte ich im Radio eine Suchmeldung der Polizei: Gesucht wird ein grauer Audi TT mit leichtem Frontschaden. Er wird als Unfallverursacher gesucht, bei dem Unfall hat es sieben Verletzte gegeben.
Soweit die Radio-Meldung. In der Pressemitteilung der Polizei liest sich das dann doch anders. Dort ist von einem mutmaßlichen Unfallverursacher die Rede, der einen Unfall mit vier Verletzten verursacht hat und von Folgeunfällen, bei denen weitere drei Menschen verletzt wurden. Weiterhin spricht man von einer ungeklärten Ursache für die Kollision.
Aber trotzdem lässt man einfach das Wörtchen mutmaßlich weg. Mal schauen, wann sich die Bild-Zeitung dieses Vorfalls annimmt. Mangels Toten wird die Bild das Thema wohl weit weniger ausschlachten als den Fall von Rolf Fischer, dem so bezeichneten "Todesraser", für ein paar Schlagzeilen wird es aber wohl dennoch reichen. Und wieder haben die militanten Schleicher ein Argument mehr, denn der mutmaßliche Unfallverursacher fuhr mit der unglaublichen Geschwindigkeit von 180 Km/H. Geschätzt. Aber Schätzungen und Raten haben ja auch bei Rolf Fischer zur Verurteilung gereicht.
Eines der nachfolgenden Fahrzeuge war eine Mercedes M-Klasse, die bei einem Ausweichmanöver ins Schleudern geriet und heftig in die Leitplanken einschlug. Zum Thema ESP und Sicherheits-Suggestion schreibe ich aber später noch einmal etwas.
Soweit die Radio-Meldung. In der Pressemitteilung der Polizei liest sich das dann doch anders. Dort ist von einem mutmaßlichen Unfallverursacher die Rede, der einen Unfall mit vier Verletzten verursacht hat und von Folgeunfällen, bei denen weitere drei Menschen verletzt wurden. Weiterhin spricht man von einer ungeklärten Ursache für die Kollision.
Aber trotzdem lässt man einfach das Wörtchen mutmaßlich weg. Mal schauen, wann sich die Bild-Zeitung dieses Vorfalls annimmt. Mangels Toten wird die Bild das Thema wohl weit weniger ausschlachten als den Fall von Rolf Fischer, dem so bezeichneten "Todesraser", für ein paar Schlagzeilen wird es aber wohl dennoch reichen. Und wieder haben die militanten Schleicher ein Argument mehr, denn der mutmaßliche Unfallverursacher fuhr mit der unglaublichen Geschwindigkeit von 180 Km/H. Geschätzt. Aber Schätzungen und Raten haben ja auch bei Rolf Fischer zur Verurteilung gereicht.
Eines der nachfolgenden Fahrzeuge war eine Mercedes M-Klasse, die bei einem Ausweichmanöver ins Schleudern geriet und heftig in die Leitplanken einschlug. Zum Thema ESP und Sicherheits-Suggestion schreibe ich aber später noch einmal etwas.
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